Sam Francis

Untitled, 1984

106.7 X 73 inch

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20 Begriffe, die Jeder Kunstliebhaber Kennen Sollte

20 Terms Every Art Enthusiast Should Know

Von Emilia Novak

Der Einstieg in die Kunstwelt kann spannend sein – doch die Sprache wirkt manchmal wie ein geheimer Code. Damit Sie sich in Galerien, auf Auktionen oder in Gesprächen mit Künstlern sicherer bewegen können, finden Sie hier ein Glossar mit 20 zentralen Begriffen, die jeder Kunstinteressierte kennen sollte.

1. Medium
Das Material, aus dem ein Kunstwerk geschaffen wird. Beispiele: Öl auf Leinwand, Bronze, Kohle, Digitalvideo oder Mischtechnik. Das Medium verrät viel über die Technik des Künstlers und die physische Beschaffenheit des Werks.

2. Mischtechnik (Mixed Media)
Ein Werk, das mehrere Materialien oder Verfahren kombiniert. Zum Beispiel ein Gemälde, das zusätzlich Collage-Elemente oder Fundstücke enthält. Mischtechniken zeigen oft den experimentellen Ansatz des Künstlers und führen zu vielschichtigen, strukturierten Arbeiten.

3. Originalkunstwerk
Ein einzigartiges, einmaliges Werk, das direkt von der Hand des Künstlers geschaffen wurde. Originale unterscheiden sich von Kopien oder Reproduktionen und haben in der Regel einen höheren Wert.

4. Limitierte Edition (Limited Edition)
Eine festgelegte Anzahl identischer Drucke oder Skulpturen, die vom Künstler oder unter seiner Aufsicht hergestellt wurden. Jedes Exemplar ist nummeriert (z. B. 12/100) und häufig signiert. Ist die Auflage vergriffen, werden keine weiteren Exemplare produziert.

 

5. Künstlerexemplar (Artist’s Proof / Épreuve d’Artiste)
Mit „A.P.“ oder „E.A.“ gekennzeichnet. Es handelt sich um zusätzliche Drucke neben der regulären Auflage, traditionell für den persönlichen Gebrauch des Künstlers gedacht. Sie sind qualitativ identisch, aber seltener und daher oft wertvoller.

 

6. Giclée
Ein hochauflösender Tintenstrahldruck mit archivfesten Pigmenttinten auf hochwertigem Kunstpapier. Giclées werden häufig von zeitgenössischen Künstlern für limitierte oder offene Editionen verwendet.

7. Siebdruck (Serigrafie)
Ein Druckverfahren, bei dem Farbe durch ein feinmaschiges Sieb gepresst wird; Schablonen blockieren bestimmte Bereiche. Bekannt für kräftige, deckende Farben und eng verbunden mit der Pop-Art und Künstlern wie Andy Warhol.

 

8. Radierung (Etching)
Eine Drucktechnik, bei der Linien in eine Metallplatte eingeritzt und anschließend mit Säure geätzt werden. Die eingefärbte Platte wird auf Papier gepresst und erzeugt feine, detaillierte Linien.

 

9. Lithografie
Ein Flachdruckverfahren von Stein oder Metall, bei dem die Oberfläche so behandelt wird, dass die Farbe nur an den gezeichneten Stellen haftet. Künstler wie Picasso und Matisse nutzten diese Technik für ausdrucksstarke Drucke.

10. Monotypie
Ein einzigartiger Druck, der entsteht, indem man direkt auf eine glatte Oberfläche malt oder diese einfärbt und anschließend auf Papier überträgt. Keine zwei Drucke sind gleich – jede Monotypie ist im Grunde ein Original.

 

11. Plattensignatur (Plate Signed)
Eine Signatur, die bereits in der Druckplatte enthalten ist und daher auf jedem Exemplar erscheint. Anders als eine handschriftliche Signatur findet man dies häufig bei älteren Drucken oder Massenauflagen.

 

12. Monogramm
Ein stilisiertes Zeichen aus den Initialen des Künstlers, verwendet als Signatur oder Erkennungsmerkmal. Viele Künstler der Vergangenheit nutzten Monogramme als diskrete Signatur.

13. Echtheitszertifikat (Certificate of Authenticity, COA)
Ein Dokument, das die Authentizität eines Kunstwerks bestätigt. Es enthält Angaben zu Künstler, Titel, Medium, Maßen und – falls zutreffend – zur Auflagenummer. Ein wesentliches Instrument zur Überprüfung von Herkunft und Wert.

 

14. Provenienz
Die Besitzgeschichte eines Kunstwerks. Eine lückenlos dokumentierte Provenienz erhöht sowohl den Wert als auch die Glaubwürdigkeit, besonders bei historischen oder hochpreisigen Stücken.

 

15. Catalogue Raisonné
Ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtverzeichnis aller bekannten Werke eines Künstlers. Es gilt als maßgebliche Referenz zur Authentifizierung und zur Einordnung eines Werks in das Gesamtœuvre.

16. Diptychon / Triptychon
Ein Diptychon besteht aus zwei Tafeln, ein Triptychon aus drei. Die Tafeln sind thematisch oder visuell miteinander verbunden und zur gemeinsamen Präsentation gedacht.

 

17. Recto / Verso
Recto bezeichnet die Vorderseite eines Werks auf Papier, Verso die Rückseite. Diese Unterscheidung ist wichtig, wenn beide Seiten künstlerisch oder inhaltlich von Bedeutung sind.

18. Primärmarkt
Der Erstverkauf eines Kunstwerks, meist direkt durch den Künstler oder dessen Galerie. Der Preis wird vom Künstler festgelegt und markiert den offiziellen Markteintritt des Werks.

 

19. Sekundärmarkt
Alle späteren Verkäufe nach dem ersten Erwerb: Auktionen, Galerien oder private Wiederverkäufe. Die Werte im Sekundärmarkt spiegeln die aktuelle Nachfrage und die Reputation des Künstlers wider.

 

20. Blue-Chip-Kunst
Bezeichnung für Werke oder Künstler mit etablierter Marktgeschichte, Museumspräsenz und hoher Wertstabilität. Blue-Chip-Werke gelten als verlässliche Investitionen – wenn auch nie völlig risikofrei.

 

 

Wenn Sie diese grundlegenden Begriffe kennen, können Sie der Kunstwelt mit mehr Klarheit begegnen – sei es als Sammler, beim Besuch von Galerien oder beim bloßen Genießen des kreativen Prozesses hinter jedem Werk.

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