Wenn man an Avantgarde-Künstler denkt, die im 20. Jahrhundert einflussreich waren, fällt einem natürlich der Name Enrico Castellani ein. Von vielen als "Vater des Minimalismus" bezeichnet, vermischen sich in Castellanis Gemälden Architekturentwürfe und ungewöhnliche Raumwirkungen zu extravaganten Illusionen, wobei nur scheinbar einfache Entwürfe verwendet werden.  1959 eröffnete er zusammen mit anderen Künstlern der Gruppe "Zero" die Galleria Azimut in Mailand und gab später die renommierte Kunstzeitschrift Azimuth heraus. Azimuth ist ein treffendes Wort, um Castellanis Stil zu beschreiben, da es sich auf die Richtung eines Objekts aus der Sicht des Betrachters bezieht.
 
In seinem Spätwerk in den 1970er und 80er Jahren verwendete Castellani, der als Skulpteur ausgebildet wurde, oft Aluminium als Unterlage für seine Leinwände, nachdem er sie mit Nagelpistolen eingedellt und durchbohrt, mit Hämmern geschlagen und die Leinwand mit Hitze gebogen hatte, um den gewünschten Effekt von Licht und Bewegung zu erzeugen.  Monochrome Gemälde ohne die Verwendung von kräftigen Farben, um abzulenken, wurden zu einer neuen Wellenkunstmode.
 
Enrico Castellani starb 2017, doch sein Werk fasziniert und inspiriert weiterhin.  Weniger Lesen