Claire Fontaine" ist weder eine Person noch eine fiktive Figur, sondern der Name eines gemeinschaftlich genutzten Raumes. Diese Gruppe von in Paris ansässigen Performance-Künstlern hat beschlossen, gemeinsam Werke zu schaffen, von denen sie meinten, sie hätten sie unter ihren individuellen Namen ansonsten nicht schaffen können. Claire Fontaine weigern sich stolz, vor dem impliziten politischen Inhalt ihrer Werke zurückzuschrecken. Der Name ist einer berühmten französischen Schreibwarenmarke entlehnt, wie man sie zum Beispiel in einem großen, konventionellen Einkaufszentrum findet. Für Claire Fontaine ist dies eine dünn verschleierte politische Beobachtung über die Leere von massenproduzierten Konsumgütern in unserer globalen, postkapitalistischen Gesellschaft. Claire Fontaine bezieht eine Vielzahl von gefundenen Objekten in ihr Werk ein: Neonröhren, Gravuren, Videoinstallationen, Sloganeering. Ihre Absicht ist offen radikal, während sie uns die Möglichkeit vorenthält, sie leicht zu identifizieren oder auf konventionelle Interpretationen zu reduzieren. Eine Performance von Claire Fontaine setzt sich militant mit unseren subjektiven Vorstellungen von politischer Freiheit in einer wohlhabenden, marktbestimmten Gesellschaft auseinander. Sie entlarvt die oft unbehandelte Unterströmung politischer und technologischer Kontrolle, eingebettet in die Struktur unserer zunehmend digitalisierten Realität. Obwohl "Claire Fontaine" explizit ein Kollektiv ist, stellt "sie" sich selbst als eine fiktive, individuelle Künstlerin dar. Dies ermöglicht es ihr, die Protokolle der Emanzipation von Geschlechterhierarchien in der Gesellschaft sowie die Grenzen der Kommodifizierung für die moderne künstlerische Produktion heute direkt zu hinterfragen. Es ist diese fortwährende, kreative Kritik der Kunst und der ökonomischen Märkte, die Clair Fontaine ihren einzigartigen kreativen Stempel aufdrückt. (Artist website) Weniger Lesen